Dortmund

Das damalige Amt für Wohnungswesen der Stadt Dortmund betrat weitestgehend Neuland, als es 1991 eine kommunale Wohnungsmarktbeobachtung einrichtete. Das Indikatoren- und Berichtskonzept, das dem Modellversuch zu Grunde lag, wurde seinerzeit von Dr. Helmut Westphal in Kooperation mit Prof. Volker Kreibich von TU Dortmund entwickelt und erprobt. Das Dortmunder Konzept war ein Vorbild für fast alle anderen Städte, die eine kommunale Marktbeobachtung eingerichtet haben. Auch heute engagiert sich die Stadt Dortmund weiter sehr engagiert im Forum Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung NRW.

Das Dortmunder Beobachtungssystem besteht aus folgenden Bausteinen:

Gesamtstädtische Wohnungsmarktbeobachtung

Die Stadt Dortmund erstellt jährlich einen Bericht zur Einschätzung der aktuellen Situation und zu den Entwicklungsaussichten auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt. Dieses Analyseinstrument ermöglicht es den Akteur*innen, frühzeitig wohnungspolitische und wohnungswirtschaftliche (Investitions-) Entscheidungen zu treffen.

Der Wohnungsmarktbericht wird auf der Grundlage eines komplexen kommunalen Wohnungsmarktbeobachtungssystems erstellt. Als Informationsbasis werden überwiegend Daten der Stadt Dortmund, des Landes und des Bundes genutzt. Zur Miet- und Kaufpreisentwicklung werden Daten des Institutes empirica GmbH verwendet. Diese Daten werden durch Erkenntnisse aus Befragungen von lokalen Marktakteur*innen zur Einschätzung der Marktsituation und -entwicklung ("Kommunales Stimmungsbarometer") qualitativ ergänzt.

Kleinräumige Wohnungsmarktbeobachtung

Die stadtweite Beobachtung wurde um eine kleinräumige Marktbeobachtung erweitert. Das kleinräumige Wohnungsmarktmonitoring besteht aus einem flächendeckenden Beobachtungssystem, das anhand von Ziel- und Kontextindikatoren auffällige Entwicklungen auf kleinteiliger Ebene sichtbar macht, und aus einer Quartiersanalyse in ausgewählten Stadtteilen, die über zusätzliche qualitative empirische Elemente eine vertiefende Quartiersbeobachtung ermöglicht. 

Regionale Wohnungsmarktbeobachtung der Städteregion Ruhr 2030

Gemeinsam mit anderen Städten aus dem Ruhrgebiet hat Dortmund zudem eine regionale, kooperative Wohnungsmarktbeobachtung angeschlossen. Sie wurde 2003-2006 als Modellversuch von der damaligen Wohnungsbauförderungsanstalt mitbetreut.

Nach zwei regionalen Berichten haben zunächst die Großstädte, später auch die Kreise des gesamten Ruhrgebiets zur einer "regionalen Wohnungsmarktbeobachtung für die Städteregion Ruhr 2030" zusammengeschlossen. Die Federführung des Prozesses obliegt seit dem Jahr 2015 dem Regionalverband Ruhr. Die NRW.Bank ist darüber hinaus eine wichtige Unterstützerin ebenso wie der Zusammenschluss kommunal(nah)er Wohnungsunternehmen "Wohnen im Revier" (WIR e. V.). Der Regionale Wohnungsmarktbericht erscheint in einem dreijährigen Turnus.

Wanderungsmotivumfragen

Ende der 90er Jahre, als die Suburbanisierungswelle einen Höhepunkt erreicht hatte, führte die Stadt mehrere Studien zu Strukturen und Motiven der Umlandwanderung (aber auch der innerstädtischen Umzüge) durch. Die Ergebnisse flossen in das Wohnbaulandprogramm der Stadt und den Masterplan Wohnen ein.

Im Jahr 2019 hat die Stadt Dortmund eine weitere Wanderungsmotivuntersuchung durchgeführt. Die Erkenntnisse und erarbeiteten Handlungsoptionen werden bzw. wurden u. a. bei der Wohnbaulandausweisung sowie bei der Aktualisierung des Kommunalen Wohnkonzeptes Dortmund 2021 berücksichtigt.

Masterplan Wohnen

Der Masterplan Wohnen ist gemeinsam von Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunalpolitik, Wohnungswirtschaft, Interessensvertretungen, Wissenschaft und Verwaltung in einem mehrjährigen Aufstellungsprozess erarbeitet und vom Rat der Stadt Dortmund am 13.05.2004 als Orientierungsrahmen für die Dortmunder Wohnungspolitik beschlossen worden. Der Masterplan Wohnen wurde in den Jahren 2005 – 2007 mit wechselnden Schwerpunktthemen dialogorientiert weiterentwickelt und fortgeschrieben. 

Nachfrageanalyse

Die im Jahr 2017 durchgeführte Nachfrageanalyse zur Situation auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt ging der Frage nach, wie die Dortmunder*innen wohnen, wie sie es sich in Zukunft vorstellen und welche Herausforderungen sich daraus ableiten lassen. Kernstück war eine von der Dortmunder Statistik durchgeführte Bürgerbefragung.

Kommunales Wohnkonzept Dortmund

Das Kommunale Wohnkonzept Dortmund wurde vom Rat der Stadt Dortmund am 26.03.2009 beschlossen. Es diente als umsetzungsorientiertes Steuerungsinstrument für die aktuelle und zukünftige Dortmunder Wohnungspolitik. An dem Aufstellungsprozess waren unterschiedliche Wohnungsmarktakteure beteiligt, die im Rahmen von mehreren Veranstaltungen und Workshops wohnungspolitische Ziele und Handlungsempfehlungen entwickelt haben

Im Jahre 2021 erfolgte – ebenfalls in einem dialogorientierten Prozess – die Aktualisierung des Kommunalen Wohnkonzeptes. Mit dem Kommunalen Wohnkonzept Dortmund 2021 liegt der Stadt Dortmund und den Wohnungsmarktakteur*innen ein abgestimmter Orientierungsrahmen mit den Zielen bzw. Zielgrößen und Aufgaben des zukünftigen wohnungspolitischen Handelns sowie Empfehlungen für ein wohnungspolitisches Arbeitsprogramm vor. Das Kommunale Wohnkonzept 2021 sowie eine 15 Punkte umfassende wohnungspolitische Agenda wurden am 17.02.2022 vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen.

Dortmunder Mietspiegel

Den Dortmunder Mietspiegel gibt es seit Mitte der 1970er Jahre. Im Jahre 2002 wurde erstmalig ein qualifizierter Mietspiegel im Sinne des § 558d BGB für Dortmund erstellt. Die jeweilige Neuaufstellung bzw. Fortschreibung des Dortmunder Mietspiegels wird regelmäßig durch den Arbeitskreis Dortmunder Mietspiegel begleitet. Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von Vertreter*innen der Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Wohnungsunternehmen, des Haus & Grund Dortmund e.V., des Mietervereines Dortmund und Umgebung e.V., des DMB Mieterbund Dortmund e.V. sowie des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Dortmund und wird vom Amt für Wohnen der Stadt Dortmund geleitet.

Ansprechpartner

Julia Meininghaus ist Ansprechpartnerin für die kommunale Wohnungsmarktbeobachtung, das kleinräumige Wohnungsmarktmonitoring sowie das Kommunale Wohnkonzept Dortmund. Darüber hinaus ist sie Ansprechpartnerin für die regionale Wohnungsmarktbeobachtung in der Städteregion Ruhr 2030.

Julia Meininghaus

Stadt Dortmund, Amt für Wohnen

Tel.: 0231 / 50-25 41 1

Südwall 2-4
44137 Dortmund

E-Mail: jmeininghaus@stadtdo.de

Sonja Grauer und Simon Austrup sind stellvertretende Ansprechpartnerin/Ansprechpartner für die kommunale Wohnungsmarktbeobachtung, das kleinräumige Wohnungsmarktmonitoring, das Kommunale Wohnkonzept Dortmund sowie für den Dortmunder Mietspiegel.

Sonja Grauer

Stadt Dortmund

Amt für Wohnen

Tel.: 0231 - 50-23 94 2

Südwall 2-4
44137 Dortmund

E-Mail: sonja.grauer@stadtdo.de

Simon Austrup

Stadt Dortmund

Amt für Wohnen

Tel.: 0231-50-23 94 2

Südwall 2-4
44137 Dortmund

E-Mail: s.austrup@stadtdo.de