Wohnungsmarktbericht Krefeld 2018

Zusammenfassung 

Grundstücks- und Immobilienmarkt

Die Gesamtzahl der Kaufverträge für bebaute und unbebaute Grundstücke ist im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr von 2.033 auf 2.066 gestiegen. Die Quadratmeterpreise für baureife Grundstücke im individuellen Wohnungsbau haben sich ebenso erhöht, wie die ermittelten Immobilienpreise der Landesbausparkassen. Nach wie vor sind die Finanzierungsbedingungen für Wohnungsbaukredite sehr günstig. Der Zinssatz für Hypotheken über 10 Jahre liegt 2018 im Durchschnitt bei nur 1,96 %.

Wohnungsangebot

Im Jahr 2018 gibt es in Krefeld 123.541 Wohnungen. Das sind gegenüber dem Vorjahr 311 Wohnungen mehr. Ca. 86 % des Wohnungsbestandes ist älter als 29 Jahre. Der überwiegende Teil der Wohnungen hat 3 oder 4 Räume (58 %). Nachdem die Wohnungsbautätigkeit in Krefeld im Jahr 2017 gestiegen ist, folgte im Jahr 2018 wieder ein Rückgang. Die Baufertigstellungen sind in 2018 von 377 Wohnungen im Jahr 2017 auf 356 Wohnungen gesunken. Die Baugenehmigungen verringern sich von 502 auf 219 Wohnungen. Der Bestand an öffentlich geförderten Wohnungen ist weiter rückläufig. Er beträgt im Mietwohnungsbereich im Jahr 2018 nur noch 5.753 Sozialwohnungen. Die Zahl der geförderten Wohnungen hat sich leicht erhöht und beläuft sich im Jahr 2018 auf 81 Maßnahmen. Die Anzahl der öffentlich geförderten barrierefreien Wohnungen im Jahr 2018 beträgt 1.124. Bisher sind zwei gemeinschaftliche Wohnprojekte mit barrierearmem Wohnraum in Krefeld entstanden und zwei weitere befinden sich in der Planungsphase. Der Stadt sind sieben ambulant betreute Wohngemeinschaften bekannt, weitere sind geplant. Sechs Angebote mit insgesamt 447 Wohneinheiten gibt es im Jahr 2018 im Bereich Servicewohnen. In 27 Pflegeheimen werden im Juni 2018 insgesamt 2.420 Pflegeheimplätze vorgehalten.

Wohnungsbedarf und Wohnungsnachfrage

Die Einwohnerzahl der Stadt Krefeld hat sich im Jahr 2018 wieder erhöht. Sie stieg gegenüber dem Jahr 2017 um 615 auf 233.957 Einwohner (städtische Fortschreibung). Auch die Zahl der Haushalte ist um 590 auf 119.589 Haushalte angewachsen. Die Zunahme ist auf einen positiven Wanderungssaldo (1.388) zurückzuführen, der den Sterbeüberschuss (772) ausgeglichen hat. Nach der Bevölkerungsvorausberechnung des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) werden die Einwohnerzahlen bis zum Jahr 2040 von 226.699 (amtliche Bevölkerungsfortschreibung ) im Jahr 2018 auf 223.355 zurückgehen, nach einem vorübergehenden Anstieg im Jahr 2025 auf 226.846. Die Altersstruktur verschiebt sich, schon im Jahr 2025 wird die Bevölkerung unter 65 Jahre abnehmen und die Zahl der Einwohner über 65 Jahre anwachsen. Das verfügbare Einkommen je Einwohner hat sich in Krefeld im Jahr 2015 gegenüber dem Jahr 2016 mit 21.115 Euro je Einwohner nach oben entwickelt. Die Arbeitslosenquote beträgt im Jahr 2018 für Krefeld 10,2 % nach 10,4 % im Vorjahr. 

Mieten und Mietpreisentwicklung

In 2018 sind die Indizes der allgemeinen Lebenshaltungskosten und der Nettomieten stärker gestiegen als der Mietnebenkostenindex. Die Mietstatistiken deuten auf weiter steigende Mietpreise hin. Dies ergibt sich aus den Mietrichtwerten vom Mieterverband Niederrhein und vom Verein der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer sowie aus den Wohnungsmieten des Ring Deutscher Makler. Auch die Bewilligungsmieten im öffentlich geförderten Wohnungsbau sind ab dem 01.01.2018 wieder angehoben worden und betragen 5,55 Euro pro m² in der Einkommensgruppe A und 6,30 Euro pro m² in der Einkommensgruppe B.  

Ergebnisse der Angebotsmieten

Die Auswertung der empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme GmbH) umfasst im Jahr 2018 für Krefeld 4.729 Mietangebote für Wohnungen und 139 für Miethäuser. Dabei überwiegen die Mietangebote für 2- und 3-Zimmer-Wohnungen mit 78 %. Der Anteil der Wohnungen, die einen Wohnberechtigungsschein erfordern, liegt im Jahr 2018 bei 1,8 %, derjenige der als „barrierefrei“ ausgewiesenen Wohnungen bei 3,6 %. Die Auswertungen der Mietpreise ergeben 2018 wie bei den anderen Mietstatistiken ebenfalls einen höheren Mietwert gegenüber den Vorjahren. So erreicht die Miete für Neubauwohnungen 9,29 Euro pro m² und für Bestandswohnungen 6,79 Euro pro m² im Jahr 2018.

Wohnungsmarktbarometer / Expertenbefragung 2018

Im Wohnungsmarktbarometer geben die Experten auf die Frage nach den Problemen auf dem Mietwohnungsmarkt unter anderem „zu wenig oder zu wenig geeignetes Bauland verfügbar“ an. Die Verwaltung hat das verfügbare Wohnbauflächenpotenzial für den Wohnungsbau ermittelt. Der Rat hat beschlossen, dass die Entwicklung dieser Flächen im Fokus des planerischen Handelns in Krefeld stehen soll. Die Mobilisierung dieses Wohnbaulandes wird sich mittelfristig positiv auf den Mietwohnungsmarkt auswirken. Damit wird der Einschätzung der Experten Rechnung getragen.

Im Jahr 2018 wird die Wohnungsmarktlage von den Expertinnen und Experten als eher angespannt beurteilt. Als die drei größten Probleme auf dem Mietwohnungsmarkt sehen die Befragten die folgenden Punkte: „zu wenig oder zu wenig geeignetes Bauland verfügbar“, „geringe Bautätigkeit im Mietwohnungssektor“ und „immer mehr ‚schwierige‘ Mieter“. Bei den Problemen, die auf dem Eigentumsmarkt in Krefeld am stärksten ins Gewicht fallen, werden unter anderem die drei Probleme „zu wenig oder zu wenig geeignetes Bauland verfügbar“, „hohe Baukosten“ sowie „geringe Attraktivität der staatlichen Förderung“ genannt. Das Investitionsklima wird insgesamt gesehen besser bewertet als in den vorherigen Befragungen. Wie bei der Befragung im Jahr 2016 wird auch im Jahr 2018 eine große Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen, Servicewohnen für Senioren sowie Singlewohnungen erwartet. Im Jahr 2018 sehen die Fachleute die Nachfrage nach gemeinschaftlichen Wohnformen insgesamt höher an als im Jahr 2016, dies gilt vor allem für Senioren-Wohnprojekte.